Infektionen
Behandelt werden auf der Infektionsstation des Krankenhauses Bethanien infektbedingte Entzündungen der Atemwege (Tracheobronchitis), der Lunge (Pneumonie) und des Rippfells (Pleuritis). Als komplizierte Verläufe gelten Pleuraempyem (=Rippfellvereiterungen) und Lungenabszesse.
An diesen Infektionen kann prinzipiell jeder gesunde Mensch erkranken. Sie kommen jedoch gehäuft vor bei Risikopatienten mit angeborener oder erworbener Schwächung der Immunabwehr. Eine erworbene Immunschwäche liegt zum Beispiel vor bei Einnahme von bestimmten Medikamenten (immunsuppressive Therapie bei Rheuma oder nach Organtransplantationen), unter Chemotherapie bei Tumorerkrankungen, bei Vorliegen einer HIV-Infektion/AIDS-Erkrankung oder bei Diabetes mellitus.
Für die Infektdiagnostik stehen sämtliche Möglichkeiten der bildgebenden Diagnostik sowie mikrobiologische, serologische und molekularbiologische Untersuchungen zur Verfügung.
Die medikamentöse Therapie erfolgt effizient nach modernen Standards und leitliniengetreu. Ergänzende Maßnahmen wie Punktionen, Drainagen und Spülungen können bei speziellen Krankheitsbildern helfen, den Infektherd zu sanieren. Eine wichtige Ergänzung in der Behandlung von Infektionen der Atemwege und der Lunge stellt die spezialisierte Atemtherapie dar. Die Mitarbeiter der physiotherapeutische Abteilung helfen den Patienten, effektive Atem- und Hustentechniken zu erlernen und leiten an bei der Handhabung von atemtherapeutischen Hilfsmitteln.
Infektpatienten mit besonders schweren Komplikationen (Sepsis, ARDS, respiratorisches Versagen, Multiorganversagen) werden auf der Intensivstation betreut. Hier ist eine besonders sorgfältige Überwachung möglich und es stehen sämtliche Behandlungsverfahren der modernen Intensivmedizin zur Verfügung (vgl. „Intensivmedizin“).
Tuberkulose und andere Mykobakteriosen
Eine Sonderform der Infektionskrankheiten stellt die Tuberkulose dar. Sie kann grundsätzlich jedes Organ befallen. Achtzig Prozent der Erkrankungen betreffen jedoch die Lungen und/oder das Rippenfell.
Manche Tuberkulose-Patienten leiden an einer ansteckenden Form der Erkrankung (offene Tuberkulose). In solchen Fällen erfolgt die Behandlung auf unserer nach neuesten Erkenntnissen gebauten und auf die Behandlung von ansteckenden Erkrankungen spezialisierten Infektionsstation mit 26 Betten.
Wenn Sie an einer offenen Tuberkulose leiden, werden Sie in einem Einzelzimmer untergebracht, solange Sie die Erreger abhusten und damit Ihre Umgebung gefährden. Nach zwei bis drei Wochen medikamentöser Behandlung besteht in der Regel keine Ansteckungsfähigkeit mehr und die Isolierung kann aufgehoben werden. Mit den heutigen modernen Medikamenten kann nahezu jede Tuberkulose geheilt werden.
Unser Diagnostik- und Therapiespektrum umfasst die Behandlung von
- Tuberkulose, atypischen Mycobakterien, Tuberkulosen durch multiresistente Erreger
- Kindlicher Tuberkulose
- tuberkulösen Lungenabszessen (Eitrigen Lungenherden)
- tuberkulösen Pleuraempyemen (Eitrigen Rippenfellentzündungen)
- extrapulmonalen Organtuberkulosen (Befall von Organen außerhalb der Lunge)